Gottes Schöpfung – kurz vor der Er-Schöpfung?

Nachdenkliches, Hoffnungsvolles und Praktisches aus der Sicht eines Theologen

Unter diesem Titel lud Pfarrer Markus Krell am 13. März zu einem Vortrag mit Bildern ins Pfarrheim Tiefenbach ein. Gespannt lauschten die etwa 25 Gäste den Worten des Referenten.

Im Vortrag greift Krell immer wieder auf die Enzyklika „Laudato si“, in welcher Papst Franziskus zum Schutz der Umwelt und der Schöpfung aufruft, zurück. Der biblische Satz „Macht euch die Erde untertan“ aus dem Buch Genesis wird leider, so Krell, heute noch immer missverstanden. Er weist u. a. darauf hin, wie viele Pflanzen und Tierarten täglich ausgerottet, wie viele Länder noch immer ausgebeutet werden und wie viel fruchtbarer Boden täglich durch Erosion zerstört wird. Stattdessen sollte man jedoch seinen „Fuß“ schützend über die Erde stellen. Krell erinnert an die Pflicht, uns selbst, unseren Kindern und allem Leben nicht zu schaden, sondern es zu beschützen und die Schöpfung zu bewahren, so wie es bereits Jesus gelehrt hatte. Anhand verschiedener Bibelzitate zeigt Krell Jesus Liebe zu den Tieren und der Natur auf. Spätestens an dieser Stelle stimmen die Zuhörer der These „Jesus ein Öko? – Logisch!“ zu. „Dienst an Gott und damit an der Schöpfung“, so interpretiert Krell das Wort „Gottesdienst“. Zahlreiche Veranstaltungen im Laufe des Kirchenjahres stehen in einem unmittelbaren Bezug zur Natur, wie Krell mit eindrucksvollen Bildern von Berggottesdiensten und Flusssegnungen, beweist.

Die Worte des Pfarrers stimmten die Gäste zunächst nachdenklich. Nach einer kurzen Diskussionsrunde, in der Möglichkeiten aufgezeigt wurden, wie jeder seinen Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt leisten kann, gingen die Zuhörer jedoch motiviert nach Hause.

Andrea Hartl