Nikolaus zu Coronazeiten

Nikolaus zu Coronazeiten

Liebe Leute hier im Gotteshaus,

es grüßt Euch herzlich Nikolaus.

Durch Corona sind wir lang schon eingeschränkt,

das normale Leben hat sich noch nicht eingerenkt.

Viele Leute fragen: „Nikolaus, du heil’ger Mann,

was fangen wir bloß zur Coronazeit mit Dir an?

Die Kinder freuen sich auf Dich doch sehr,

wenn Du wegbleibst, fällt das ihnen schwer.

Aber Du gehörst nun mal zur Risikogruppe

Deine Gesundheit ist uns gar nicht schnuppe!“

Also ist‘s besser, ich bleib vor dem Haus

und die Kinder kommen zu mir hinaus.

Die Kinder singen sicher draußen auch,

und sagen Ihre Sprüchlein nach altem Brauch.

Gehöriger Abstand ist für sie vielleicht gut,

dann brauchen sie nicht fürchten Knecht Ruprechts Rut‘.

Der ist ja ein ganz schlimmer,

die Mund-Nasen-Maske trägt er fast immer.

Aber nur deswegen, dass man ihn nicht so leicht kennt,

wenn er durch die Straßen und Gassen rennt.

 

Corona – ja das war dieses Jahr eine große Last,

so manchem haben die vielen Verbote so gar nicht gepasst.

Sie haben sich in der Freiheit beschränkt sehr gefühlt,

und waren manchmal überhaupt nicht gewillt,

den Sinn dieser Regeln anzuerkennen.

Sie versuchten, dagegen immerzu anzurennen.

Mag sein, dass manches ein bisschen übertrieben war,

aber im Großen und Ganzen wurd‘ es uns klar,

die Regeln haben uns bewahrt vor noch größ’rem Leid,

andere Länder haben uns unverhohlen betrachtet mit Neid.

Was hat Corona mit uns Menschen gemacht?

Was hat dieses Virus an Elend gebracht?

Ja, Millionen Corona-Erkrankte, Zehntausende Tote,

Ausgangsbeschränkungen oder –verbote

Lockdown mit Verdienstausfall schier ohnegleichen

bei Künstlern, bei Gastronomen und in ander’n Bereichen

Besuchsverbote in Krankenhäusern und Altenheimen

Manche Menschen starben einsam und fast im Geheimen.

Keine Gottesdienste gab es in den Kirchen mehr,

die Pfarrangehörigen bedauerten dies sehr.

Schulen waren geschlossen, vielen Eltern war es zum Weinen –

Wie sollten sie Beruf und Elternsein hier vereinen?

Obdachlose und Flüchtlinge waren hilfloser noch als vorher

wo warst du angesichts dieser Probleme, Sorgen, Nöte, o Herr?

 

Und dennoch: viele Wochen sehr eingeschränkter Verkehr

Flugreisen, Kreuzfahrten gab es kaum mehr,

die Schöpfung konnte sich kurzzeitig ein wenig erholen,

die Natur atmete auf, atmete durch ganz unverhohlen.

die Maikäfer gab es wieder in Massen

Insekten umschwirrten den Fußgänger in Straßen und Gassen

die Luft war klar, es gab viel weniger Abgas

der Himmel war ohne Kondensstreifen im Übermaß.

Vielleicht können wir die Erde noch retten?

Sollten wir um solche Einsicht nicht doch noch mehr beten?

Ärzte und Pflegepersonal gaben Ihr Bestes, fast ohne Pause,

ebenso die Pflegenden in den Altenheimen und zu Hause

die Menschen zeigten sich in der Regel verständnisvoll,

hielten Abstand, trugen Mund-Nase-Masken fast ohne Groll

viele Menschen halfen alten Nachbarn ohne große Fragen

und linderten so Schmerz, Not und Plagen.

Freundschaften wurden über Telefon und internet neu gepflegt,

an so manches spätere Treffen wieder angeregt.

Und so glaube ich, Gott war überall hier zu finden.

Seien wir dankbar, aus den angesprochenen Gründen.

 

Was hat sich noch so ereignet im fast abgelaufenen Jahr?

Gibt es außer Corona noch Anderes zu berichten sogar?

Der Nikolaus muss und will natürlich auch loben,

er sieht ja trotz seines Altes praktisch alles von oben.

In Kirchberg wurde das Pfarrheim außen saniert,

Striedl Heinrich und die KV haben viel selbst repariert.

Dank dem neuen Verwalter für unseren Pfarrverband

spart sich die KV und der Pfarrer an Arbeit doch allerhand.

In Ruderting bekam P. Jobi einen Holzofen spendiert,

damit er im Winter nicht mehr so jämmerlich friert.

Siebert Thomas und Fürst Hans möchte‘ ich hier sehr loben

sie haben mit dem Ofen fast einen Bruch sich gehoben.

In Tiefenbach bekam der Kirchturm neuen Glanz,

von zwei Seiten, für alle Seiten reichte es nicht ganz.

Der Eine-Welt-Kreis ist auch sehr fit,

er reißt mit seinen Aktionen die Leute recht mit.

Er führt im Kirchturm der Welt kleinsten Eine-Welt-Laden,

bei Regen gehen die Aktionen manchmal schon baden.

Auch in Haselbach ist die KV sehr akkurat,

sie im Moment mit Renovieren noch nichts am Hut hat.

Aber irgendwann nagt auch an dieser Kirche der Zahn der Zeit,

ich hoffe, eine Renovierung ist entfernt noch sehr weit.

Die Mesnerleute im ganzen Pfarrverband,

gehen nicht nur dem Pfarrer zur Hand,

sie kümmern sich auch um die Ministranten sehr genau,

dass sie nicht stolzieren wie ein Pfau,

alles richtig machen für eine würdige Feier,

Euer Dienst, liebe Minis, ist mir sehr lieb und sehr teuer.

An Allerheiligen habt ihr bei der Segnung Euch beeilt,

und auf den Gräbern Hunderte kleiner Bausteine verteilt.

In den Pfarrbüros werkeln tapfer die Damen,

und bilden einen freundlichen, zuvorkommenden Rahmen.

Das Pfarrbrief ‚Kirchenfenster‘ ist meist sehr umfangreich,

und schluckt viele Arbeitsstunden sogleich.

Für Eure vielen Mühen und Plagen

kann ich nur einfach und herzlich ‚danke‘ sagen.

Der Gesamtpfarrgemeinderat funktioniert wunderbar,

die gute Zusammenarbeit ist hier sonnenklar.

Dank an Ursl Kronawitter, Hans Bildl und Hans Schauer,

die ihn als Trio managen voll Engagement und Power.

Hans Schauer ist zudem noch rasender Reporter,

mit Kamera und Stift treibt viel Schreibsport er.

Auch Stephan Zarda will ich mit Lob belohnen,

für seinen Fleiß bei den Erstkommunionen.

Viele Hundert Emails hat er geschickt und auch bekommen.

Das hat ihn manchmal doch sehr mitgenommen.

Natürlich hat er viel Geschick

und bei seiner Größe auch den Überblick.

Auch dem Pfarrer einen lieben Gruß,

ich hoffe er predigt nicht einen zu großen Stuß,

mit irgendwelchen Gedanken, sehr schräg,

so dass Alt und Jung laufen ihm weg.

Sein VW-Käfer hält hoffentlich ihn nicht vom Arbeiten ab,

seinen Spleen nimmt er wahrscheinlich noch mit ins Grab.

 

Die politischen Gemeinden haben alles sehr gut im Griff,

so dass wir nicht sind auf einem sinkenden Schiff.

Kirchberg ist ein netter Ort,

alles ist hier da, und niemand zieht es fort.

In Haselbach ist ein Dorfladen sehr in die Nähe berückt,

ich hoffe nicht, er wird schon im Juli mit Schoko-Nikoläusen bestückt.

Tiefenbach braucht eine neue Kläranlage,

ein wichtiges Vorhaben, gar keine Frage.

Ich hoffe, dass der Staat großzügig Zuschüsse gewährt,

dann wäre die Finanzierung im Wortsinne ‚geklärt‘…

Und Ruderting macht sich um die E-Mobilität keine Sorgen,

wer will, kann sich sogar ein E-Mobil borgen.

Ladestationen sind am Rathaus reichlich bereit,

Auch der Bürgermeister fährt elektrisch seit ganz kurzer Zeit.

 

Langsam komme ich nun auch zum Schluss,

weil ich beizeiten ja weiterzieh’n muss.

Hier noch ein Vorschlag, in einem Satz:

Ich hab‘ auf dem Schlitten jetzt wieder viel Platz,

ich nehm‘ all die Corona-Viren mit von der Erden,

damit die Menschen wieder fröhlicher werden,

und liefere Covid-19 am Höllentor aus,

die Hitze macht den Viren dann den Garaus.

(Sollte wider Erwarten der Teufel Corona kriegen,

lässt sich so vielleicht die Hölle besiegen.)

Nun sag‘ ich ade, bleibt oder werdet gesund,

treibt es in der Weihnachtszeit nicht zu bunt!

Die Gaben dürfen dieses Jahr durchaus weniger sein,

Corona lädt zum Maß halten ein.

Denkt besser an die Schwachen und die Armen,

sie brauchen Heil, Güte und euer Erbarmen.

Und damit die Predigt nicht sprengt jeglichen Rahmen,

sag ‚Pfiat enk‘ zu euch ich, und vor allem ‚Amen‘.