Ernte-Dank in Ruderting
Denn Du gibst ihnen ihre Speise zu Deiner Zeit
Coronabedingt verzichtete der Gartenbauverein heuer darauf, den Altar zu dekorieren, war er doch sonst traditionsgemäß von ihm mit seinem Vorsitzenden Fridolin Groiß mit großer Erntekrone, mit Laiben Brot und vielen Früchten der Erde geschmückt worden.
Weil das Jahr in anderen Teilen Deutschlands und Europas von großer Trockenheit geprägt war, beschloss der Pfarrgemeinderat des Pfarrverbands Tiefenbach, Haselbach, Ruderting und Kirchberg vorm Wald, den Erntealtar etwas weniger üppig zu gestalten. Damit sollte auch an die Not erinnert werden, die manche Berufsgruppen in Corona-Zeiten wie zum Beispiel die der Künstlerinnen und Künstler erleiden müssen.
Trotzdem boten in diesem Jahr die Gaben am Ernte-Dank-Altar ein farbenfrohes Bild. Sie wurden in Körben von Gottesdienstbesuchern und ihren Kindern zum Festgottesdienst in die Kirche gebracht.
Die Aufforderung, Gaben aus dem eigenen Garten mit in den Gottesdienst zu bringen, fand bei Groß und Klein Anklang und so wurde mit Unterstützung von Barbara Schreiner an der Orgel der Dank für die Ernte entsprechend gefeiert. In ihrem Sologesang von Psalm 145, vertont von Heinrich Schütz „Aller Augen warten auf Dich, Herre, und Du gibest ihnen ihre Speise zu Deiner Zeit“ drückte sie den Dank für die reiche Ernte aus. Pater Jobi Jose zelebrierte den Gottesdienst und betonte in der Predigt, dass ein Fünftel der Menschen auf der Erde den Überfluss auf Kosten der restlichen vier Fünftel verbrauchen. Er mahnte zum sorgsamen Umgang mit unseren Ressourcen und zu bewusstem Konsum angesichts der Veränderungen, die der Klimawandel weltweit verursacht.
Nach dem Gottesdienst teilten oder tauschten die Besucher die Früchte aus den eigenen Gärten, alles aber immer mit gebührendem Corona-Abstand.
Gertrud Brunnbauer
Foto: Victoria Seidler