Schaustück für das zukünftige Heimatmuseum
Abbau des über 90jährigen Schlagwerks im Rudertinger Kirchturm von St. Josef
Die Dorfgeschichte bzw. die Dorfentwicklung Rudertings ist mit der Kirche eng verbunden, wie in dem historischen Standardwerk von Eva Maria Öttl „Kirche und Kirchbau in Ruderting“ nachzulesen ist. 1927 wird nach langen Bemühungen des „Kirchbauvereins“ das eigene Gotteshaus St. Josef endlich geweiht. Aus dem Grund sind auch die Gegenstände und Zeugnisse aus dieser Zeit für die Ortsgeschichte Rudertings wichtig.
Da im Rudertinger Ferienprogramm für Kinder auch eine Besteigung des 31,40 Meter hohen Kirchturms vorgesehen war, stand das mechanische Schlagwerk im Wege. Es hatte bis in die 70er Jahre hinein den Rudertingern seit der Weihe von St. Josef 1927 die Viertelstunden, die halbe Stunde und die volle Stunde per Schlag angezeigt. Weil es auf einem Treppenabsatz stand und den Aufstieg behinderte, stellte es ein Sicherheitsproblem dar.
Die Kirchenverwaltung mit Kirchenpfleger Thomas Siebert und den Mitgliedern Hans Fürst, Anna Schwaiberger und Alexander Stoschek beschlossen nun, das historische Teil zu zerlegen, abzutransportieren und im Keller der Gemeinde zu lagern, bis es als Ausstellungsstück im geplanten Heimatmuseum in der Grundschule ausgestellt werden kann.
André Schwaiberger, von Beruf Glocken- und Turmuhrbauer, unterstützte das Team sachkundig: „ Es ist ein mechanisches Standard-Läutwerk der Turmuhrenfabrik Eduard Strobl aus Regensburg aus dem Jahre 1927 und zeigte von der ersten Stunde, seit es die Kirche gibt, den Rudertingern die Zeit an. 1953 wurde es von der Fa. Hans Eckert grundlegend überholt.“
Im Zuge der Kirchenrenovierung in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts wurde das mechanische Schlagwerk durch ein elektrisches Schlagwerk ersetzt und seitdem fristete es sein Dasein im Kirchturm.
Nun müssen die Teile demnächst von den ehrenamtlichen Initiatoren noch geputzt, eventuell ausgebessert und wieder zusammengebaut werden, bis das sehenswerte Schaustück im künftigen Museum für die Nachwelt ausgestellt werden kann.
Gertrud Brunnbauer