Einleitung des Jahres der Schöpfung im Pfarrverband mit Segnung der Ilz
Am christlichen Fest der Taufe Jesu im Jordan durch Johannes den Täufer, findet seit vielen Jahren in Fischhaus, Gde. Ruderting immer die Segnung des fließenden Wassers der Ilz statt. Ins Leben gerufen hat diese Zeremonie, dem uralten Brauch der Ostkirche folgend, der Ehrenvorsitzende der Waldvereinssektion Ruderting-Neukirchen v.W., Johannes Schmidt, und dieses Jahr fand die Ilzsegnung bereits zum 17. Mal statt, das Wetter hat allerdings den Veranstaltern einen Strich durch die Rechnung gemacht, denn bedingt durch starken Regen und plötzlich einsetzendem starken Schneefall nahmen nur etwa 30 Unentwegte teil. Nach dem Eingangslied „Alle meine Quellen entspringen in dir mein guter Gott“ stellte Johannes Schmidt die Frage: „Welche Erde wollen wir unseren Nachkommen übergeben?“. Er zitierte dabei auch den deutschen Astronauten Alexander Gerst, der sich noch von der Internationalen Raumstation ISS im All aus für den schlechten Zustand des Planeten Erde bei den jungen Menschen entschuldigte. Im gemeinsam gebeteten Schuldbekenntnis, entnommen aus der Enzyklika „Laudato si“ von Papst Franziskus bekennen die Menschen gegenüber Gott, dass sie durch gedankenlosen Konsum daran beteiligt sind, dass die Atemluft durch Kohlendioxyd verpestet und somit das Klima zum Kippen gebracht wird, Regenwälder vernichtet und Äcker und Wiesen zubetoniert und somit fruchtbare Böden zerstört werden, die Erde, Flüsse und Meere mit Müll verschmutzt und dadurch Leben und Artenvielfalt zerstört werden.
Pfarrer Markus Krell erinnerte daran, dass sich selbst Jesus nicht zu schade war in den Jordan zu steigen, sich von Johannes taufen zu lassen und sich als Teil der Schöpfung zu zeigen. Auch er erinnerte die Menschen an ihre Verantwortung, dem Element Wasser und damit dem Leben zu dienen. Das Matthäus-Evangelium von der Taufe Jesu im Jordan trug der evangelische Pfarrer Thomas Plesch vor. In seiner kurzen Ansprache zitierte Pfr. Markus Krell aus der Erklärung der Nichtregierungsorganisationen bei der Umwelt-Klimakonferenz in Rio de Janeiro im Jahr 1992, in der die gemeinsame Verantwortung der Menschen aller Völker und Nationen festgehalten ist, sich für den Schutz und die Gesundung der Erde, eine gerechte Nutzung der Ressourcen, ein ökologisches Gleichgewicht samt neuer gesellschaftlicher, wirtschaftlicher und geistiger Werte einzusetzen. Die Erinnerung an den eigenen Körperkreislauf soll die Menschen ermutigen, nicht länger zuzuschauen, wie Wasser vergeudet oder verseucht wird und die menschlichen Lebensgrundlagen maßlos aufgebraucht werden. Es ist an der Zeit sich den Problemen zu stellen und den eigenen Lebensstil zu ändern, denn es heißt nicht „Nach uns die Sintflut, sondern nach uns eine lebenswerte Zukunft“. Auch das gemeinsam gebetete Glaubensbekenntnis handelte vom Wunderwerk Gottes, der Schöpfung und die Aufforderung, diese zu beschützen und zu bewahren. Nach dem von beiden Pfarrern gemeinsam gesprochenen Segensgebet für die Ilz steckten sie symbolisch das von Mitgliedern der Waldvereinssektion Ruderting-Neukirchen v. W. geschmückte Flusskreuz in die Ilz.
Hans Schauer, gleichberechtigter Vorsitzender des Gesamtpfarrgemeinderates